AERO 2012

Das letzte Mal waren wir 2010 zur Flugshow auf der AERO in Friedrichshafen.
Diesmal gab es zwar keine Flugshow (diese findet seit 2011 zur "Motor-Messe" statt), dafür aber die Möglichkeit in der Halle A1 zu zelten. Diese ungewöhnliche Möglichkeit nutzte ich, um mit L!nus einen zweitägigen Besuch der Messe für die Allgemeine Luftfahrt am Bodensee zu machen.

Anfangs hieß es zwar erst mal warten, aber in dieser Zeit konnte schon mal ein erster Überblick über die AERO gewonnen werden:

Dann ging es endlich in die erste Halle - und da begrüßte uns gleich ein Bär! Ob der wohl auch via Flugzeug angereist ist? Und wenn ja - wie groß war das Flugzeug?

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt leider: Kaum habe ich den Total-Bär begrüßt, kam auch schon ein Mitarbeiter von Total, dem unsere bärige Begrüßung gar nicht gefallen hat. Schade aber auch.

Dann ging es aber gleich zu einem Highlight dieser Messe: die Pilatus PC-12 NG, mein ausgewiesenes Lieblingsflugzeug.
Das "NG" steht hierbei für "Next Generation" und bezieht sich nicht nur auf das neue Glascockpit.
Hier auf der Messe war die Lackier-Variante "Da Vinci" ausgestellt. Ausgestattet mit einem Pratt&Whitney-Motor PT6A-67P bringt sie bei einem MTOW von 4740 kg die Passagiere mit maximal 519 km/h bis zu 2.915 km weit - und ist robust genug, um auch auf unwirtlichen Plätzen zu landen und zu starten. Ein Arbeitstier mit sehr viel angenehmen Komfort.

Ist Dir aufgefallen, dass ich mich im vorletzten Bild spiegle?

Ein kurzer Blick in den Passagierraum:

Ein langer Blick in das Cockpit

Sollte jemand Erbarmen mit einem kleinen flugsüchtigen Fliegerbären haben, kann er mir gerne die fehlenden 4,5 Millionen Euro für das Flugzeug überweisen.

Viel zu schnell mussten wir weiter ziehen (anscheinend finden sehr viele Besucher die PC-12 sehr interessant, wenn ich von der Warteschlange für den Cockpit-Besuch ausgehe) und so stöberten Linus und ich weiter durch die Halle 1. Einen Flugsimulator für die Garage oder den Hobbyraum fanden wir dabei auch:

Bei schönstem Wetter ging es dann ins Freie zum static display und auch hier fehlte wieder das nötige Kleingeld:

Linus hat es vor allem die umgerüstete Piper Malibu JetProp DLX der Firma Blackjet angetan - den geschenkten Ansticker zeigt er noch heute gerne her. Die Erzählungen über dieses schwarze Flugzeug ist für ihn eines der Höhepunkte dieser beiden Tage.

Irgendwann war es dann Linus erst mal genug - aber ist das nicht die Freiheit die wir möchten?

Für mich ging es derweilen zur Firma EXTRA AIRCRAFT, welche für ihre Kunstflugzeuge bekannt sind. Hier die XTRA 330LX:

Bei einer Flügelspannweite von 8 m und einer Flügelfläche von 10,7 m² können sowohl negative als auch positive 10 g erflogen werden - bei einer maximalen Geschwindigkeit von 219 Knoten.

So angenehm wie es in der warmen Sonne auch war - in den Hallen warteten die nächsten Flugzeuge auf die Besichtigung durch einen Fliegerbären und so ging es wieder hinein in de Messe-Hallen am Flughafen Friedrichshafen:

Dort bekamen Linus und ich Fliegerbär dann auch Besuch von einem Zeppelin, an dessen Greifarm ein Lolli-Werbegeschenk für Linus hing. Erstaunlich, wie auf den Zentimeter exakt dieses Modell in der Halle gesteuert werden konnte - zwischen den Leuten, unter den Flugzeugflügel hindurch und über die Stellwände der verschiedenen Stände.
Linus fand das ganze sehr aufregend und schaute begeistert zu - mit dem Lolli im Mund:

Nach so viel Flugzeug und Erlebniss war Zeit für die Mittagspause und bei dem sonnig-warmen Aprilwetter ging es ins Freie zum Mittagessen - Currywurst mit Pommes für Linus und Kerosin für Fliegerbär.

Nach dieser angenehmen Verschnaufpause, begleitet von angenehmen Unterhaltungen mit bis dato völlig unbekannten Tischgenossen, ging es zu den Hubschraubären:

Ein Pilot der Bundeswehr nahm Linus gleich unter seine Flügel und zeigte ihm die verschiedenen Hubschraubären. Linus genoss es sichtlich.

Auch der "Tiger" wurde Linus gezeigt und hier ergab sich dann noch ein interessantes Gespräch über die Bord- und Waffenelektronik.

Mensch und Bär kann von der Bundeswehr, ihrem Auftreten und ihrem Profil halten was er/sie will, aber die Jungs hier haben sich wirklich Zeit genommen und haben Linus viel gezeigt, seine Fragen geduldig und für ihn verständlich erklärt und ihm mehr gezeigt und erleben lassen als den Erwachsenen. Herzlichen Dank dafür auch mal an dieser Stelle!

Mit einem Blick auf die Red Bull-Bo 105 ...

... verliessen wir dann die Hubschraubären und zogen weiter zu den Ultraleichtflugzeugen:

Erwähnenswert ist vor allem das Foto der Pipistrel, welches diverse Rekorde für den umweltfreundlichsten Flug einfuhr. Eine Pipistrel war zum Zeitpunkt der AERO auch auf einem Weltflug unterwegs.

Ein "must" war natürlich noch der Besuch des Zlin Savage-Standes, eines Ultraleichtflugzeuges für den Buschpiloten.
Der Slogan "runways optional" ist eingängig genial und mit einer bekanntesten Piloten - da Huber Tom - macht damit Kunstückchen wie Landen auf dem Zugspitz-Gletscher, auf zugefrorenen Seen oder fahrenden LKWs.

Nach einem kurzen Blick zu den Gyrokoptern (hier ein Modell mit interessanter Lackierung) ...

... verliessen wir für den heutigen Tag die Ausstellungshallen.

Nach der langen Zeit und einem tapfer mitlaufenden Linus war es an der Zeit, mit Linus draussen im Freien zu toben, zu picknicken und zu spielen.

Irgendwann war es dann doch dunkel und Zeit, das von VauDe gesponserte Zelt in der Messe-Halle A1 zu beziehen:

Tag 2

Also raus aus dem Schlafsack, das Zelt geöffnet und den doch etwas ungewöhnlichen Anblick genossen:

Duschen, Frühstücken, mit anderen Flugsüchtigen aus diversen Ländern quatschen und dabei schmunzelnd geniessen, dass Linus das auch alles sehr geniesst und dabei gar nicht bemerkt, wie viele Leute sich über ihn freuen.

Der heutige Tag war im ersten Teil vor allem "Geld ausgeben" - die Einkaufsliste wurde abgehackt. Der zweite Teil war dann Linus überlassen und er wünschte sich einen nochmaligen Besuch der Modellflieger.
Eine Messe-Halle war für den Modellflug reserviert und einige Jugendliche und Erwachsene machten dort Flugvorführungen:

Sehr interessant war noch der "Luftwellengleiter". Dieses Modell wiegt gerade 1,8 Gramm!
Mehr zu diesem Gleiter und der Aerodynamik bei den externen Links weiter unten (gerade auch für Kinder geeignet!).

Aber auch größere - flugfähige - Modelle waren zu besichtigen. Allerdings nur zu besichtigen, eine Flugvorführung dazu fand nicht statt. Beeindruckend blieb es aber.
Da wir uns in Friedrichshafen am Bodensee (Dornier-Wasserflugzeuge!) befanden, war der Schwerpunkt dieser Ausstellung natürlich auf Wasserflugzeuge.

Zum Ausklang ging es dann noch zu einer kleinen Filmvorführung von Andreas und Melanies Weltflug mit dem Gyrocopter. Damit haben Sie sich ihren Kindheitstraum erfüllt.
Linus war in dieser dreiviertel Stunde hin und weg und sog den Film in sich auf.

Dann hieß es nochmals zu Mittag essen (auf den Wunsch eines einzelnen Kindes das gleiche wie am Vortag) und Abschied von der AERO 2012 nehmen.

Fazit:

Und es hat sich rentiert.
Linus hat sich sehr gut gehalten, war anständig (nicht andere Flugzeuge antappsen) und hatte viel Spaß.
Da wir zwei Tage vor Ort waren, hat sich das Programm entzerrt und wir konnten in einem ruhigen Tempo über die Hallen bummeln.

Auch erstaunlich: Die Leute waren begeistert von ihm, nicht negativ gegenüber einem Kind auf dieser Messe eingestellt. An unserem ersten Besuchstag (der zweite Messe-Tag) war der einzige andere jüngere, von uns gesehene Besucher um die 16 Jahre alt.
Viele Aussteller und Besucher habe sich kurz mit Linus unterhalten und Süßigkeiten und/oder Give-away geschenkt.

Die Möglichkeit, in einer der Hallen zu zelten, war natürlich optimal - nicht nur in einem Hotel übernachten, sondern vor Ort an einem besonderen Ort zelten. Dies hat viel zur Atmosphäre und dem Abendprogramm (reden und spielen mit anderen Luftfahrt-Begeisterten, auch aus anderen Ländern) mit beigetragen.
2013 wird es diese Möglichkeit leider nicht geben, da dann die Halle A1 für den Segelflugbereich reserviert wird.

Auf jeden Fall sind wir sehr froh, dass wir die AERO 2012 mit dieser Möglichkeit so genutzt haben und mit Linus viel Spaß hatten.

So verbleibt vorerst nur: Packen, Checklisten kontrollieren und bereit machen für den Heimflug:

Externer Link

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PDF des Deutschen Museums über Luftwellengleiter  Weiter

Die Seiten von Melanie und Andreas über ihren Weltflug  Weiter