The Prime Meridian

Am Nullmeridian

Gestern sind wir lange wach geblieben und damit ging der Wecker gefühlt vieeel zu früh ... da will Bär gar nicht aufstehen. Lieber noch eine Runde Kuscheln.

Calvin im Bett

Beim Frühstück war ich dann gleich an "The Raven" von Edgar Allen Poe erinnert.

Rabe

Nachdem sich Simon zur Fortbildung aufgemacht hat, sind auch wir los gezogen: Greenwich mit dem berühmten Nullmeridian wartete auf uns.
Passenderweise war die Bushaltestelle fast direkt vor unserer Haustür: hier ist nicht nur unser Balkon zu sehen.

Haus

Die Fahrt mit einem der typischen roten Doppeldecker durch London machte Spaß und es gab viel zu sehen und zu entdecken:

London

Und dazwischen kann Bär auch Quizfragen stellen. Beispielsweise, welche Band ich suche:

ABBEY-Road

Und auch Erinnerungen an vergangene Abenteuer kamen hoch, hier bspw. an 2002, als wir mit 32 Jugendlichen in Kanada mit dem Zelt unterwegs waren.

London

Je nach Sichtweise kamen wir so schnell oder zu schnell nach Greenwich und an der University of Greenwich hieß es aussteigen.

Greenwich

Ein Blick Richtung Themse verhieß zwar Verheißung mit dem Blick auf die Cutty Sark, aber ich wollte zuerst zum Nullmeridian. Da muss auch ein altes Schiff warten.

London

So führte uns der Weg gen Süden in den Greenwich Park

Eingangstor

Park Park

Bei fantastisch schönem Herbstwetter war es eine Freude, durch diesen Park zu laufen und die Anhöhe zum Royal Greenwich Observatory hoch zu gehen.

Observatory

Am Eingangstor war nicht nur eine 24-Stunden-Uhr (gesteuert von der Hauptuhr im Haus) zu sehen, sondern auch die offiziellen Längemaße:

London

Heute beherbergt das RGO ein Museum mit vielen Ausstellungsstücken und Hintergrundinformationen. Die Hauptattraktion ist natürlich der berühmte Nullermeridian (englisch prime meridian). Aber auch Experimente wie "warum eine mechanische Uhr trotz Pendel auf einem Segelschiff falsch geht" veranschaulichen die Herausforderungen, welche Schiffsfahrtnationen beheben mussten, um möglichst exakt zu navigieren.
Das gute an der Ausstellung: es überlässt den Besucher seinem eigenen Tempo und so kann jeder durch die Räumlichkeiten in seinem eigenen Trott schlendern und sich die Gegenstände, die physikalischen Beschreibungen als auch die fulminante Ausstattung der Räume ansehen und bewundern. Bereits vor dem Haupteingang erwartet den Besucher ein großer Refraktor:

Eingang

Im Laufe der Zeit veränderte sich je nach Exaktheit der verwendeten Geräte und der Berechnungsmethode der Nullmeridian. Dies führte dazu, dass heute hier am RGO einige Nullmeridiane angegeben sind, benannt nach dem entsprechenden Astronomen:

Halley

Vor 140 Jahren hatten die meisten Länder einen eigenen Nullmeridian, der meistens durch die eigene Hauptstadt verlief. Bei einer Konferenz 1884 in Washington D.C. einigte man sich dann auf einen internationalen Nullmeridian - jenen von Großbritannien, der durch Greenwich verläuft.
Und natürlich ist diese berühmte Linie beliebt bei Besuchern jedes Alters für manche Fotografie - bspw. mit der linken Pfote im Westen und mit der rechten Pfote im Osten von Greenwich zu stehen.

Prime

Prime Prime

Wer jetzt noch auf sein GPS-Gerät schaut wird erstaunt sein: der Nullmeridian für das WGS84-Datum liegt ca. 102 m weiter im Osten. Ursache hierfür sind bspw. die Schwerkraftfelder.

GPS

Der Ausblick vom Observatorium auf Greenwich und London ist wirklich ein Foto wert:

London

Wer wollte konnte noch auf das Dach des Observatoriums steigen und dort das Teleskop noch begutachten.

Dach

Wie es sich für ein gutes Museum gehört, endete der Rundgang durch die Räumlichkeiten und über den Hof natürlich in einem Museumsladen.
Und wie es der Zufall will gab es hier schöne T-Shirts. So wurde ein neues T-Shirt für mich gekauft :) zwar nicht im typischen Flieger-Rot, aber in einem wunderschönen Himmels-Blau und der Aufschrift "Prime Meridian" in einem Fliegerbären-Gelb. Und wie Skipper eben Tiger Four heißt, bin ich eben der Fliegerbaer 0 :D

Kurz vor 13 Uhr verließen wir das RGO - perfekt, um den Ball zu beobachten. Damit früher die Schiffe ihre Schiffsuhren stellen konnten, wurde eine große orange Kugel auf einen Mast aufgezogen und um Punkt 13 Uhr "fallen lassen". Der Knall beim Aufkommen signalisierte den Schiffen in naher und weiter Umgebung die Uhrzeit.
Heutzutage wird zwar die Kugel noch aufgezogen, aber nur noch zur Hälfte fallen gelassen; einen symbolischen Knall gibt es leider nicht mehr.

Kugel

Neben dem RGO liegen noch einige andere Gebäude, bspw. das Altazimuth (= Altitude + Azimuth) und das Peter Harrison Planeatrium (übrigens das größte Gebäude weltweit aus Kupfer).

London

Das Backsteingebäude schloss das Royal Greenwich Observatory ab.

Haus

In diesem Gebäude befindet sich u. a. ein 4,5 Milliarden alter Meteorit und es wird zum Berühren eingeladen. Natürlich machte ich es auch - unter begeisterten Getuschel einer Schulklasse direkt neben mir:

Meteorit

Glücklicherweise befand sich im Keller auch ein kleines Cafe und so konnten wir eine Stärkung zu uns nehmen. Ein Sandwich mit dem Original-G:

Sandwich

Neben dem Cafe befand sich dann noch ein weiterer Museumsshop - und dort haben sie auch die wirklich wichtige Literatur:

London

Wenn man nun ebenerdig (also eigentlich aus dem Keller kommend) das Gebäude verlässt, dann steht Mensch und Bär auf den Juri-Gagarin-Platz:

Juri

Wir haben hier auf dem Hügel viel Zeit verbracht, deutlich mehr als geplant. Und das spricht für das RGO und seine Museen hier.

Ursprünglich war geplant, den Nachmittag im IWM zu verbringen, aber auf dem Weg hierher habe ich ein Plakat für eine Sonderausstellung über den Mond im National Maritime Museum am Fuße des Hügels gesehen und so machte ich mich auf den Weg dorthin.

www.fliegerbaer.de